27.02.2024 in Kommunales

Weniger Egoismus. Mehr Zusammenhalt

 


Hier
 findet Ihr die kommunalpolitischen Leitlinien der SPD Rheinland-Pfalz 2024.

02.02.2024 in Aktuell

Mehr Wohnungen für Familien schaffen

 

Die Wohnbau GmbH Mainz hat ehrgeizige Ziele. Seit Jahren Bevölkerungswachstum in der Stadt. Zahl der Wohnungssuchenden steigt

Autor: Wolfgang Kröhler

Die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz liegt mitten in der europäischen Metropolregion Rhein-Main. Sie hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem bedeutenden Wirtschafts-, Kultur-, Hochschul- und Medienstandort entwickelt. Dies hat zur Konsequenz, dass immer mehr Menschen hier eine neue berufliche Herausforderung suchen und in Mainz eine neue Heimat finden. Die Gutenbergstadt gehört zu den dynamistischen Städten in Deutschland und ist in die Kategorie „Schwarmstädte“ einzuordnen. Laut dem statischen Landesamt lag das Wachstum zwischen 2011 und 2020 bei acht Prozent, mittlerweile leben in der Gutenbergstadt über 225 000 Menschen.  Mehr Menschen bedeutet auch mehr Wohnraum. Und in dieser Hinsicht besteht wie vielerorts noch ein gewaltiger Nachholbedarf. Auch in der Landeshauptstadt und in den umliegenden Gemeinden sind tausende von Menschen auf der Suche nach Wohnungen. Die Situation wäre aber noch viel schlimmer, wenn es nicht die Wohnbau Mainz GmbH gäbe, eine stadtnahe Gesellschaft mit 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, und Hauptanbieter für bezahlbaren Wohnraum.

1200-Marke ansteuern

Aktuell hat sie in ihrem Bestand rund 11 000 Wohneinheiten vermietet. „Wir steuern aber in naher Zukunft die 12 000-Marke an“, sagt Roman Becker, einer von zwei Geschäftsführer der Wohnbau. Eine ehrgeizige Marke, die auf Grund der Rahmenbedingungen von gestiegenen Bau- und Modernisierungskosten sowie den unkalkulierbaren Belastungen auf dem Kapitalmarkt eine große Herausforderung darstellt. Die Zahl von rund 7 500 registrierten Wohnungssuchenden alleine bei der Wohnbau zeigt, dass in Mainz ein großer Handlungsbedarf besteht. Trotz der allgemein angespannten wirtschaftlichen Lage in der Baubranche hat die Wohnbau schon einige neue Projekte in Angriff genommen, mit deren Fertigstellungen in den nächsten zwei Jahren zu rechnen sein wird. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang das Vorhaben „Kommissbrotbäckerei“, bei dem nicht nur 168 Wohnungen in unterschiedlichen Größen entstehen, sondern auch auf das künftige soziale Umfeld geachtet wird. So sind beispielsweise auch ein Kulturhaus, eine Gastronomieeinheit, Büroflächen und eine Tiefgarage  in den Gesamtkomplex integriert. Herzstück des Quartiers soll eine Piazza werden, wo später die verschiedensten Veranstaltungen ohne räumliche Einschränkungen stattfinden können.

 „ Als größter Anbieter von bezahlbarem Wohnraum in Mainz sehen wir uns auch weiterhin in der Pflicht, attraktive Projekte voranzutreiben und wollen auch unserer sozialen Verantwortung gerecht werden“, versichert Geschäftsführer Becker. Neben der Kommissbrotbäckerei sollen in naher Zukunft  an drei weiteren Standorten insgesamt zirka 600 neue Wohnungen entstehen. Ermöglicht wurden diese Investitionen durch einen 40-Millionen-Kredit der Stadt Mainz zu wesentlich besserer Konditionen als auf dem freien Kapitalmarkt.

Abhilfe durch Wohnungstausch

Wichtig für Becker ist aber, dass Wohnen bezahlbar bleiben muss. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis im aktuellen Bestand liegt bei 7,55 Euro, etwa 41 Prozent  der Wohnungen haben eine Mietpreisbindung aufgrund öffentlicher Förderung, 59 Prozent sind frei finanziert  Der Großteil der aktuellen Mietwohnungen liegt im 1- bis 3-Zimmerbereich (rund 9 500), das heißt: Wohnungen für Familien gibt es auch bei der Wohnbau noch zu wenige. „Vor allem Familien sind auf der Suche nach einer geeigneten Wohnung, da wollen und müssen wir was tun“, ist sich Geschäftsführer Becker sicher. Neben den Neubauprojekten kann in dieser Hinsicht schon punktuell ein Wohnungstausch Abhilfe schaffen. Denn etwa ein Viertel der heutigen Mieter ist älter als 60 Jahre. Über ein  Wohnungstausch-Modell können sie sich eine eventuell kleinere, barrierefreie Wohnung zu gleicher oder sogar günstigerer Miete sichern. Für die Wohnbau besteht dann die Möglichkeit, kleinere Wohnungen zusammen zu legen und familiengerecht zu sanieren. Denn der Bedarf in diesem Segment werde weiter wachsen, zurzeit sind rund 1350 Vier- bis Fünfzimmerwohnungen im Bestand.  Alleine in der Biotechnologie-Branche sollen in den nächsten Jahren in Mainz tausende neue Arbeitsplätze entstehen, mit der Folge, dass noch mehr wohnungssuchende Familien auf den Markt kommen.   

Schon bei seinem Amtsantritt als Geschäftsführer im September des vergangenen Jahres ordnete  Roman Becker neben dem Wohnungsneubau auch der Bestandsmodernisierung hohe Priorität bei. „Hier liegt der Schlüssel für mehr Klimaschutz, weil wir unsere Möglichkeiten nutzen wollen, die älteren Bestände energetisch zu sanieren und ihre Wärme- und Stromversorgung umzustellen. Er will auf erneuerbare Energien im Bestand und Neubau sowie auf die Reduzierung von fossilen Brennstoffen setzen.

02.02.2024 in Sozialpolitik

Verantwortung für bezahlbaren Wohnraum

 

Hohe Nachfrage nach Programmen der sozialen Wohnraumförderung in Rheinland-Pfalz. Durch Klimaeffizienz niedrigere Nebenkosten

Autor: Wolfgang Kröhler

Gastbeitrag Doris Ahnen, Staatsministerin der Finanzen Rheinland-Pfalz

Bezahlbares Bauen und Wohnen ist eine der zentralen sozialen Fragen unserer Zeit. Unsere Gesellschaft wächst und es braucht Wohnungsangebote für verschiedene Zielgruppen. Die Bedürfnisse von Auszubildenden, Studierenden, jungen Familien oder älteren Menschen treffen auf die Frage nach der Bezahlbarkeit. Zu den Anforderungen des demografischen Wandels kommen der Wunsch und die Notwendigkeit nach klimagerechten Bau- und Modernisierungsvorhaben hinzu.

Wir haben im Land attraktive Fördermöglichkeiten, die sich an Wohnungsbaugesellschaften, private Investorinnen und Investoren sowie Selbstnutzende richten. Ein wichtiger Partner sind hier natürlich die kommunalen Wohnungsbaugesellschaften. So vielfältig wie die Bauherrinnen und Bauherren sind auch unsere geförderten Wohnformen. Es können Mietwohnungen, Mietervereine, Genossenschaften oder auch betreute Wohngruppen und Wohneigentum gefördert werden.

Attraktive Programme

Mittels der attraktiven Programme der sozialen Mietwohnraumförderung können bezahlbare Mietwohnungen für Haushalte, die bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschreiten, geschaffen werden. Alleine im Zeitraum in den Jahren zwischen 2020 und 2023 wurden in Rheinland-Pfalz insgesamt rund 9.500 Wohneinheiten (dazu zählen sowohl Mietwohnungen als auch selbst genutzter Wohnraum) gefördert. Die Nachfrage nach den Programmen der Sozialen Wohnraumförderung ist in Rheinland-Pfalz aufgrund der guten Förderkonditionen hoch. Wir konnten im letzten Jahr – trotz der gestiegenen Marktzinsen –  die niedrigen Förderzinsen (Zinssatz bis zu 10 Jahre null Prozent p.a.) als auch die hohen Tilgungszuschüsse von bis zu 50 Prozent der Förderdarlehen beibehalten.

Wie alle Länder haben auch wir in Rheinland-Pfalz mit einem Rückgang der Bautätigkeit im Wohnungsbau zu kämpfen. Einen gewissen Gegenakzent setzt der geförderte Wohnungsbau. Dieser ist aktuell für Investorinnen und Investoren eine Alternative zum Bau bereits geplanter freifinanzierter Wohnungen. Dies kommt den Mieterinnen und Mietern zu Gute und trägt gleichzeitig zur Stabilisierung der Bauwirtschaft bei. 

Bezahlbare Klimaeffizienz

Wir wollen in Rheinland-Pfalz in einem Korridor zwischen 2035 und 2040 klimaneutral sein, um unseren Anteil für mehr Klimaschutz zu leisten. Wir setzen durch unsere sozialen Wohnraumförderprogramme insbesondere beim Mietwohnungsbau Anreize, um Klimaeffizienz mit Bezahlbarkeit zu vereinen. So sollen Mietende langfristig nicht nur von günstigen Mieten profitieren, sondern ebenso von niedrigen Nebenkosten. Dabei steht nicht nur der Neubau im Fokus, sondern auch die Modernisierung. Es muss im Sinne der Nachhaltigkeit eine gute Mischung aus Neubau, Umbau und Modernisierung erreicht werden. Je energiesparender und klimagerechter gebaut oder saniert wird, desto höher sind die Zuschüsse.

Gemeinsam mit dem Bund die finanziellen Mittel zur Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum bereitzustellen, ist eines unserer Anliegen. Zugleich möchten wir mit Partnerinnen und Partnern vor Ort möglichst gute Lösungen finden. Hierzu haben wir 2015 das „Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen Rheinland-Pfalz“ initiiert. Hier arbeiten wir mit 22 Institutionen übergreifend daran, zielgerichtete und praxistaugliche Wohnraumförderprogramme anzubieten, günstiges, wirtschaftliches und schnelles Bauen sowie Baulandaktivierung und Stadt-Umland-Kooperationen zu fördern.

Wir müssen neuen Wohnraum schaffen, gleichzeitig aber auch bestehenden erhalten. So haben wir zum Beispiel über das „Landesgesetz über das Verbot der Zweckentfremdung von Wohnraum“ Kommunen mit Wohnraummangel die Möglichkeit gegeben, Zweckentfremdungssatzungen zu erlassen. Damit soll verfügbarer Wohnraum dem Wohnungsmarkt erhalten bleiben. Darüber hinaus können wir durch die Wohngeldreform des Bundes und der Länder noch mehr Menschen mit geringen Einkommen durch Wohngeld unterstützen. Dies hilft insbesondere Rentnerinnen und Rentnern, Alleinerziehenden und Familien, die gestiegenen Wohnkosten wirksam zu verringern. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, dass alle Menschen in Rheinland-Pfalz Zugang zu bezahlbarem Wohnraum erhalten.

Kontakt

SGK Rheinland-Pfalz e.V.
Romano-Guardini-Platz 1

55116 Mainz

Tel.: 06131/2706180
E-Mail: geschaeftsstelle@sgkrlp.de

Eure Ansprechpartner bei der SGK


Marcus Heintel, Landesvorsitzender 


Nico Steinbach MdL, Geschäftsführer
 


Gabi Vogelsgesang, Mitarbeiterin