02.02.2024 in Aktuell

Mehr Wohnungen für Familien schaffen

 

Die Wohnbau GmbH Mainz hat ehrgeizige Ziele. Seit Jahren Bevölkerungswachstum in der Stadt. Zahl der Wohnungssuchenden steigt

Autor: Wolfgang Kröhler

Die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz liegt mitten in der europäischen Metropolregion Rhein-Main. Sie hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem bedeutenden Wirtschafts-, Kultur-, Hochschul- und Medienstandort entwickelt. Dies hat zur Konsequenz, dass immer mehr Menschen hier eine neue berufliche Herausforderung suchen und in Mainz eine neue Heimat finden. Die Gutenbergstadt gehört zu den dynamistischen Städten in Deutschland und ist in die Kategorie „Schwarmstädte“ einzuordnen. Laut dem statischen Landesamt lag das Wachstum zwischen 2011 und 2020 bei acht Prozent, mittlerweile leben in der Gutenbergstadt über 225 000 Menschen.  Mehr Menschen bedeutet auch mehr Wohnraum. Und in dieser Hinsicht besteht wie vielerorts noch ein gewaltiger Nachholbedarf. Auch in der Landeshauptstadt und in den umliegenden Gemeinden sind tausende von Menschen auf der Suche nach Wohnungen. Die Situation wäre aber noch viel schlimmer, wenn es nicht die Wohnbau Mainz GmbH gäbe, eine stadtnahe Gesellschaft mit 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, und Hauptanbieter für bezahlbaren Wohnraum.

1200-Marke ansteuern

Aktuell hat sie in ihrem Bestand rund 11 000 Wohneinheiten vermietet. „Wir steuern aber in naher Zukunft die 12 000-Marke an“, sagt Roman Becker, einer von zwei Geschäftsführer der Wohnbau. Eine ehrgeizige Marke, die auf Grund der Rahmenbedingungen von gestiegenen Bau- und Modernisierungskosten sowie den unkalkulierbaren Belastungen auf dem Kapitalmarkt eine große Herausforderung darstellt. Die Zahl von rund 7 500 registrierten Wohnungssuchenden alleine bei der Wohnbau zeigt, dass in Mainz ein großer Handlungsbedarf besteht. Trotz der allgemein angespannten wirtschaftlichen Lage in der Baubranche hat die Wohnbau schon einige neue Projekte in Angriff genommen, mit deren Fertigstellungen in den nächsten zwei Jahren zu rechnen sein wird. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang das Vorhaben „Kommissbrotbäckerei“, bei dem nicht nur 168 Wohnungen in unterschiedlichen Größen entstehen, sondern auch auf das künftige soziale Umfeld geachtet wird. So sind beispielsweise auch ein Kulturhaus, eine Gastronomieeinheit, Büroflächen und eine Tiefgarage  in den Gesamtkomplex integriert. Herzstück des Quartiers soll eine Piazza werden, wo später die verschiedensten Veranstaltungen ohne räumliche Einschränkungen stattfinden können.

 „ Als größter Anbieter von bezahlbarem Wohnraum in Mainz sehen wir uns auch weiterhin in der Pflicht, attraktive Projekte voranzutreiben und wollen auch unserer sozialen Verantwortung gerecht werden“, versichert Geschäftsführer Becker. Neben der Kommissbrotbäckerei sollen in naher Zukunft  an drei weiteren Standorten insgesamt zirka 600 neue Wohnungen entstehen. Ermöglicht wurden diese Investitionen durch einen 40-Millionen-Kredit der Stadt Mainz zu wesentlich besserer Konditionen als auf dem freien Kapitalmarkt.

Abhilfe durch Wohnungstausch

Wichtig für Becker ist aber, dass Wohnen bezahlbar bleiben muss. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis im aktuellen Bestand liegt bei 7,55 Euro, etwa 41 Prozent  der Wohnungen haben eine Mietpreisbindung aufgrund öffentlicher Förderung, 59 Prozent sind frei finanziert  Der Großteil der aktuellen Mietwohnungen liegt im 1- bis 3-Zimmerbereich (rund 9 500), das heißt: Wohnungen für Familien gibt es auch bei der Wohnbau noch zu wenige. „Vor allem Familien sind auf der Suche nach einer geeigneten Wohnung, da wollen und müssen wir was tun“, ist sich Geschäftsführer Becker sicher. Neben den Neubauprojekten kann in dieser Hinsicht schon punktuell ein Wohnungstausch Abhilfe schaffen. Denn etwa ein Viertel der heutigen Mieter ist älter als 60 Jahre. Über ein  Wohnungstausch-Modell können sie sich eine eventuell kleinere, barrierefreie Wohnung zu gleicher oder sogar günstigerer Miete sichern. Für die Wohnbau besteht dann die Möglichkeit, kleinere Wohnungen zusammen zu legen und familiengerecht zu sanieren. Denn der Bedarf in diesem Segment werde weiter wachsen, zurzeit sind rund 1350 Vier- bis Fünfzimmerwohnungen im Bestand.  Alleine in der Biotechnologie-Branche sollen in den nächsten Jahren in Mainz tausende neue Arbeitsplätze entstehen, mit der Folge, dass noch mehr wohnungssuchende Familien auf den Markt kommen.   

Schon bei seinem Amtsantritt als Geschäftsführer im September des vergangenen Jahres ordnete  Roman Becker neben dem Wohnungsneubau auch der Bestandsmodernisierung hohe Priorität bei. „Hier liegt der Schlüssel für mehr Klimaschutz, weil wir unsere Möglichkeiten nutzen wollen, die älteren Bestände energetisch zu sanieren und ihre Wärme- und Stromversorgung umzustellen. Er will auf erneuerbare Energien im Bestand und Neubau sowie auf die Reduzierung von fossilen Brennstoffen setzen.

13.10.2023 in Aktuell

Nachruf für Michael Reitzel

 
Michael Reitzel

Autor: Wolfgang Kröhler

Der Ehrenvorsitzende der SGK Rheinland-Pfalz, Michael Reitzel,  ist am 23. September im Alter von 79 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit in seiner Heimatgemeinde Selzen (Landkreis Mainz-Bingen) verstorben.  Der SPD-Politiker prägte über Jahrzehnte die Politik in seiner Partei vor allem in der Region Rheinhessen, aber auch als Abgeordneter des rheinland-pfälzischen Landtages in Mainz. Michael Reitzel  gehörte 1975 zu den Gründungsmitgliedern der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) in Rheinland-Pfalz. Er führte viele Jahre die Geschäfte der SGK. 1995 wurde er zum Landesvorsitzenden gewählt, ein Amt, das er 20 Jahre lang mit großem Engagement innehatte. Während seiner Amtszeit setzte der gebürtige Mainzer zahlreiche Impulse in der SGK-Arbeit und erhöhte stetig die Mitgliederzahl. Mit seinem großen Wissen und seinem Erfahrungsschatz war er ein begehrter Ratgeber und Gestalter in der Kommunalpolitik e. Für seine herausragenden Verdienste wurde er 2015 zum SGK-Ehrenvorsitzenden ernannt. In einem Nachruf würdigte der SGK-Landesvorsitzende Marcus Heintel die außergewöhnlichen, langjährigen und kommunalpolitischen Verdienste des Verstorbenen zum Wohle der Allgemeinheit.

Kommunaler Fürsprecher

Aber auch in der Landespolitik spielte Michael Reitzel eine bedeutende Rolle. Von 1971 bis 1991 gehörte er 20 Jahre lang dem rheinland-pfälzischen Landtag an. Während dieser Zeit war er von 1979 bis 1987 stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion und auch Landtagsvizepräsident. „Wir haben einen kraftvollen Streiter für die sozialdemokratische Sache verloren, der stets ein besonderes Augenmerk auf Themen wie Gerechtigkeit und Beteiligung gelegt hat. Michael Reitzel war ein Fürsprecher für die Belange der kommunalen Familie in unserem Land“, so würdigte Sabine Bätzing-Lichtenthäler , SPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag, die großen Verdienste ihres verstorbenen Parteifreundes. Für sein Wirken wurde Michael Reitzel 1987 mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet, im Jahre 2000 erhielt er die Ehrenmedaille in Gold des Landkreises Mainz-Bingen.

Der streitbare, aber immer aufrechte Sozialdemokrat hinterlässt vor allem in seiner Heimatregion Rheinhessen große Spuren. So führte er die SPD im über Jahrzehnte von der CDU geprägten Landkreis Mainz-Bingen zur  führenden politischen Kraft. Unter seiner Regie stellten die Sozialdemokraten seit Anfang der 1990er Jahre über zwei Jahrzehnte lang den Landrat. In dieser Zeit gelang auch die Rückeroberung des Rathauses der VG Nierstein-Oppenheim, heute VG Rhein-Selz. Als Fraktionsvorsitzender im Kreistag und im Verbandsgemeinderat war Michael Reitzel ein entscheidender Weichensteller und förderte dabei auch den Nachwuchs.    

Abseits der Politik war der stark im katholischen Glauben verwurzelte Sozialdemokrat  ein Genussmensch, der den Wein und ein gutes Essen liebte.

04.07.2023 in Aktuell

Die SGK trauert um den früheren Staatssekretär Randolf Stich

 

Die SGK trauert um den früheren Staatssekretär Randolf Stich. Unser Mitgefühl gilt seiner Famile und Freunden. Wir sind sehr dankbar für seine jahrelage Unterstützung.

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15.05.2024, 18:30 Uhr - 20:30 Uhr Rahmenbedingungen zum Umgang von Amts- und Mandatsträgern mit Extremismus
Die SGK-Rheinland-Pfalz und den SPD-Landesverband erreichen immer wieder anfragen wie mit Anfeindungen, Drohungen …

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55116 Mainz

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Eure Ansprechpartner bei der SGK


Marcus Heintel, Landesvorsitzender 


Nico Steinbach MdL, Geschäftsführer
 


Gabi Vogelsgesang, Mitarbeiterin